Justė Janulytė: Doppel-UA in Würzburg und München | 16./17. Juni 2021

Justė Janulytė © Justė Janulytė

Justė Janulytė © Justė Janulytė

Der Kompositionsauftrag von musica femina münchen für das Jahr 2019 ging an die litauische Komponistin Justė Janulytė. Der Auftrag ist mit 7.500 Euro dotiert und wird großzügig vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert. Nun wird er aufgeführt, und zwar besonders fulminant. Ein außerordentliches Jahr wie dieses ergibt außerordentliche Möglichkeiten: Wurde das mfm-Auftragswerk bislang stets zur Eröffnung der neuen Konzertsaison im Prinzregententheater uraufgeführt, so erfährt es nun eine doppelte Uraufführung, und zwar am 16. Juni 2021 im Kaisersaal der Würzburger Residenz als besondere Ehre beim 100. Mozartfest (mit Pianist Rafał Blechacz und Mozarts 9. Klavierkonzert und der sog. Prager Sinfonie) sowie am 17. Juni 2021 mit demselben Programm traditionell im Prinzregententheater mit dem Münchner Kammerorchester (MKO) unter der Leitung von Clemens Schuldt (BR-Aufzeichnung).

Glanzpunkte

Das Ganze steht nicht für sich, sondern ist eines der Glanzpunkte des Litauischen Kulturjahrs in Bayern 2021, ermöglicht vom Lithuanian Culture Institute (LCI), dem Kulturattaché der Republik Litauen in Deutschland sowie in Zusammenarbeit mit der Litauischen Botschaft, dem Kultusministerium Litauen und zahlreicher weiterer Kooperationspartner:innen in ganz Bayern, die zum Dialog einladen.  

Eine fachkundige Jury hat die 37-jährige einstimmig ausgewählt, eine Komposition für Kammerorchester­ in der Länge von 15 bis 20 Minuten zu schreiben.

Das Projekt ist eine langjährige Zusammenarbeit zwischen musica femina münchen  und dem Münchner Kammerorchester und wird großzügig gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.

Der Verein musica femina münchen besteht seit 1988. Sein Ziel ist, den Anteil an Komponistinnen in Musikleben und Aufführungspraxis zu erhöhen und ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.  Dafür veranstaltet mfm regel­mäßig Konzerte, auf denen Werke von Komponistinnen aus Vergangenheit und Gegenwart zur Aufführung kommen.

Kurzbiografie

Justė Janulytė wurde 1982 in Vilnius in Litauen geboren und studierte an der Litauischen Musik- und Theaterakademie sowie am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand.

Ihre Werke werden in Europa, USA, Kanada und Australien von namhaften Orchestern aufgeführt, darunter: Symphonieorchester Oper Göteborg, WDR Sinfonieorchester Köln, Teatro La Fenice (Oper Venedig), BBC Nationalorchester von Wales, Polnische Nationalphilharmonie, Birmingham Contemporary Music Group, Estische Philharmonie, Kammerorchester des Dänischen Radios, etc.

Janulytės Werke sind bei zahlreichen Musikfestivals präsent wie dem Sydney Festival, Schleswig-Holstein Musik Festival, Musik Biennale in Venedig, Warschauer Herbst, Huddersfield Contemporary Music Festival, SonicA (Glasgow), MaerzMusik (Berlin), Biennale Némo (Gaîté lyrique, Paris), musikprotokoll im steirischem Herbst (Graz), Vale of Glamorgan Festival (Cardiff), Moravian Autumn Festival (Brünn), Gaida (Vilnius), um nur einige zu nennen.

Mehrfach wurden ihre Orchesterwerke als beste Stücke eines Wettbewerbs ausgezeichnet: 2004 White music für 15 Streicher; 2008 Textile; 2010 Elongation of Nights; 2009 Aquarelle

Justė Janulytė unterrichtet an der Litauischen Musik- und Theaterakademie und gab Meisterklassen in Komposition. Sie lebt und arbeitet in Vilnius und Mailand.

Jury

Die Jury für die Vergabe des Kompositionsauftrags an Justė Janulytė setzte sich zusammen aus

  • Clemens Schuldt, Chefdirigent des Münchener Kammerorchesters
  • Hildegard Schön, Dirigentin, Hochschule für Musik und Tanz Köln,
  • Meret Forster, Musikwissenschaftlerin und Redaktionsleiterin bei BR-KLASSIK
  • Florian Ganslmeier, Geschäftsführer des Münchner Kammerorchesters
  • Bettina von Bechtolsheim, Abteilung Musik Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Preisträgerinnen

Bisherige Preisträgerinnen des Kompositionsauftrages von musica femina münchen

2003 Julia Wolfe (USA, geb. 1958) mit Cruel sister
2005 Katia Tchemberdji (Russland; geb. 1960) mit Abschiedsgesänge
2007 Atanasia Tzanou (Griechenland, geb. 1971) mit La valeée a rejoint la nuit
2009 Helena Tulve (Estland, geb. 1972) mit Hingamisveele (To the Breathing water)
2011 Helena Winkelman (Schweiz, geb. 1974) mit Bandes déssinées
2013 Milica Djordjevic (Serbien, geb. 1984) mit Sky Limited
2015 Clara Iannotta (Italien, geb. 1983) mit dead wasps in the jam-jar (ii)
2017 Lisa Streich (Schweden, geb. 1985) mit Mantel

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