Zum 8. Mal wurde der mit 7.500 € dotierte Kompositionsauftrag von musica femina münchen e. V. an eine Komponistin vergeben. Eine fachkundige Jury hat die 32-jährige Schwedin Lisa Streich einstimmig ausgewählt, eine Komposition für Kammerorchester in der Länge von 15 bis 20 Minuten zu schreiben.
Das Werk wird in der Saison 2018/2019 vom Münchener Kammerorchester (MKO) uraufgeführt. Das MKO gehört zu den führenden Kammerorchestern weltweit und hat sich besonders der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten verschrieben. Das Projekt wird großzügig gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Uraufführung am 13.12.2018 im 3. Abonnementkonzert des Münchner Kammerorchesters
Karten per Telefon unter 089.46 13 64 30, per Email an ticket@m-k-o.eu
Weitere Aufführungen: 14.12.2018 in Grenoble, 15.12.2018 in Aschaffenburg
Lisa Streich wurde 1985 in Norra Råda in Schweden geboren und studierte Orgel und Komposition in Berlin, Stockholm, Salzburg, Paris und Köln bei u. a. Johannes Schöllhorn, Adriana Hölszky, Mauro Lanza und Margareta Hürholz. Meisterkurse bei u. a. Chaya Czernowin, Steven Takasugi und Hanspeter Kyburz runden ihre musikalische Ausbildung ab.
„Mich interessiert alles, was im Leben existiert und da gehört alles dazu: hässlich, schön, religiös, übernatürlich, übermenschlich! …. Komponieren ist ein Gespräch ein Miteinander mit der Musik….“, sagt sie in einem Interview für Crescendo.
Lisa Streich war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie Aufenthaltsstipendiatin der Cité des Arts Paris/Kungliga Musikaliska Akademien, Stockholm. 2013 wurde sie Preisträgerin des Anne-Sophie-Mutter-Fonds/Norrköpings Symfoniorkester und es wurde ihr der Busoni-Förderpreis der Akademie der Künste Berlin anerkannt. 2014 erhielt sie ein Arbeitsstipendium vom schwedischen Staat (Konstnärsnämnden) sowie das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln. 2015 wurde sie für die Edition Zeitgenössische Musik/WERGO für eine Portrait-CD ausgewählt, sie erhielt die Roche Young Commission für das Luzern Festival 2017. 2016 bis 2017 war sie Stipendiatin Villa Massimo/Rom. 2017/18 wird sie beim ensemble recherche eine composer residency haben.
2017 erhielt sie den Förderpreis für Komponisten der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung.
Der Verein musica femina münchen besteht seit 34 Jahren. Sein Ziel ist es, den Anteil an Komponistinnen im Musikleben und in der Aufführungspraxis zu erhöhen und deren Werke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dafür veranstaltet musica femina münchen regelmäßige Konzerte in der Konzertreihe „Komponistinnen“, in denen Werke von Komponistinnen aus Vergangenheit und Gegenwart zur Aufführung kommen.
Die Jury für die Vergabe des Kompositionsauftrags setzte sich zusammen aus
* Sandra Dachsel, Abteilung Musik im Kulturreferat der Landeshauptstadt München
* Dr. Meret Forster, Musikwissenschaftlerin und Redaktionsleiterin bei BR-KLASSIK
* Florian Ganslmeier, Geschäftsführer des Münchner Kammerorchesters
* Hildegard Schön, Dirigentin, Mitglied des Vereins musica femina münchen
* Clemens Schuldt, Chefdirigent des Münchener Kammerorchesters
Bisherige Preisträgerinnen des Kompositionsauftrages von musica femina münchen waren:
* 2003 Julia Wolfe (USA, geb. 1958) mit Cruel sister
* 2005 Katia Tchemberdji (Russland; geb. 1960) mit Abschiedsgesänge
* 2007 Atanasia Tzanou (Griechenland, geb. 1971) mit La valeée a rejoint la nuit
* 2009 Helena Tulve (Estland, geb. 1972) mit Hingamisveele (To the Breathing water)
* 2011 Helena Winkelman (Schweiz, geb. 1974) mit Bandes déssinées
* 2013 Milica Djordjevic (Serbien, geb. 1984) mit Sky Limited
* 2015 Clara Iannotta (Italien, geb. 1983) mit dead wasps in the jam-jar (ii)